
„Egal wie dunkel das Jetzt auch scheinen mag, an jedem neuen Tag geht die Sonne wieder auf.“
Schön, dass du hergefunden hast, auch wenn der Anlass wahrscheinlich ein sehr trauriger ist.
Hier geht es um das Leben nach einem Verlust und wie man es schafft, wieder glücklich zu werden, trotz und mit Trauer!
Tod und Trauer sind in unserer Gesellschaft leider immer noch Tabuthemen. „Es passiert nur den anderen.“ ist meist der Gedanke und dann wird dieses Thema direkt wieder weggeschoben. Es ist unangenehm. Man wird mit seiner eigenen Endlichkeit konfrontiert, oder mit seinen schlimmsten Ängsten. Dem Verlust eines geliebten Menschen.
Doch was ist, wenn es eben doch nicht immer nur die anderen trifft?
Der Verlust eines geliebten Menschen wirft einen aus der Bahn. Das Leben gerät oft komplett aus dem Lot. Vertrautes bricht weg. Die eigene Welt bleibt stehen und man muss sich neu orientieren. Trauer tut weh. Und bei jedem äußert sie sich anders.
Betroffene und Trauernde sind oft ziemlich allein. Nur wenige Außenstehende können mit der Trauer umgehen. Man hört einige nett gemeinte (aber nicht hilfreiche) Floskeln und damit hat es sich für die meisten erledigt. Man weiß es einfach oft nicht besser. Es gibt viel zu wenige Hilfsangebote für Trauernde. Viel zu wenig Verständnis. Viel zu schnell soll man „wieder funktionieren“. Und dadurch trauen sich Betroffene kaum offen darüber zu sprechen, verdrängen ihre Trauer und werden auf Dauer dadurch im schlimmsten Fall krank.
Das „Tabu im Tabu“ ist die Trauer um das eigene Kind. Kinder sind jung und gesund und leben ein langes Leben - so die Ansicht der Gesellschaft. Es ist die falsche Reihenfolge, wenn ein Kind vor seinen Eltern stirbt. Schier unvorstellbares Leid ereilt dann die Eltern, die es dann doch „trifft“. Denn in den Verlust des eigene Kindes können (und wollen) sich noch weniger Menschen einfühlen. Kaum einer hält es aus, davon zu hören, geschweige denn sich damit auseinanderzusetzen.
Ich habe diesen Verlust überlebt. Den Tod meiner Tochter.
Die Horrorvorstellung aller Eltern schlechthin. Und ich habe mit voller Breitseite erfahren, in was für ein Tabuthema mich das Leben da hineingeworfen hat.
Mit dieser Seite möchte ich zeigen, dass man es schaffen kann, „trotzdem glücklich“ zu werden. Man kann die Trauer in das Leben integrieren und trotz und mit ihr leben.
Hier werde ich laut für ein Thema, das KEIN Tabu sein darf. Denn der Tod wird uns alle einmal über den Weg laufen. Jeder wird irgendwann im Laufe seines Lebens Bekanntschaft mit ihm machen. Früher oder später werden wir alle jemanden, den wir von Herzen lieben, verlieren. Ob wir wollen oder nicht.
Und sich dann in so einer unglaublich schweren, intensiven, emotionalen, labilen, verändernden Phase seines Lebens gehört, gehalten, akzeptiert und verstanden zu fühlen ist wohl das Wichtigstes für den Prozess der Verarbeitung.
Dafür gehe ich los. Dafür werde ich laut. Hier spreche ich über Themen, über die man nicht beim Smalltalk unterhält. Ich versuche Worte zu finden, wo es oft keine gibt.
Ich bin hier im Auftrag meines Löwen-Mädchens, für Trauernde und Betroffene.
